bauen mit weitblick

Systembaukasten für den industrialisierten sozialen Wohnungsbau


Jahr
Leistung


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2016 - 2018
AP2: Entwicklung Grundriss- und Gebäudekonfigurationen und unter Beachtung wirtschaftlicher und technischer Restriktionen einer abschließenden Maßsystematik.
www.bauen-mit-weitblick.tum.de

KONZEPT

Im Projekt soll es gelingen, die Herstellungs- und Bewirtschaftungskosten durch moderne Planungs- und Bautechnologien zu senken. Gleichermaßen soll sichergestellt werden, auch künftigen Anforderungen an den Wohnungsbau gerecht zu werden, die aus dem Strukturwandel unserer Gesellschaft, dem Wandel der Arbeitswelt, dem demografischen Wandel, dem Wandel der Haushaltsformen und der Lebensstile sowie der Migration resultieren. Diesbezüglich sollen durch die Operationalisierung der neu auf das Wohnen zukommenden Anforderungen der sozialen Nachhaltigkeit Ableitungen für das konkrete Planen und Bauen getroffen werden, die im Weiteren mit neuen elementierten und modularen Bautechniken verknüpft werden und damit eine Grundlage für kostengünstiges Bauen schaffen. Neue Planungs- und Bautechniken führen dabei zu einem Spektrum der Konfigurationen und der ästhetischen Kodierungen. Dabei soll der Spielraum für architektonische Gestaltungsmöglichkeiten trotz des Einflusses wirtschaftlicher, technischer und sozialer Komponenten gewahrt bleiben. 

Auf der Basis festzulegender Grundrisskonfigurationen und -mischungen wird ein Gesamtsystem entwickelt, dass in verschiedenen Baustoffen (Betonbau, Holzbau, Hybridbau) zu seriell herstellbaren Bauteilen unter Integration von darauf hin optimierter TGA führt. Diese Bauteile sollen unter Beachtung der Bauort bezogenen Randbedingungen zu Gebäuden mit angemessener architektonischer Individualgestaltung konfigurierbar sein. Dazu ist für das Bausystem auf Modul- /Elementebene ein einheitliches Maßsystem zu entwickeln, das die logistischen Parameter (Transport/Errichtung), die Integration der TGA und die Planung des Ausbaus berücksichtigt. Aus der Interaktion aller Einflussgrößen lassen sich Kostenoptimierungen und Einsparpotentiale für die Umsetzung generieren. Um eine industrielle Produktion mit einem entsprechendem Vermarktungspotential zu ermöglichen, werden die Anforderungen der Nutzer und Betreiber zur Definition der Zielparameter herangezogen. Sie bilden die Grundlage für die Festlegungen und Anforderungen in den anderen Modulen.

Im Projekt werden alle Lebenszyklusphasen bewertet, um die Vorteile einer industriellen Produktion und Vorfertigung bewerten zu können (z.B. PE- Aufwand, CO2-äq.). Mit Realdaten aus der Gebäudebewirtschaftung (Nutzung, Sanierung, Instandhaltung) sollen die aktuellen Kennzahlen für die verschiedenen Lebenszyklen der Gebäudebereiche überprüft werden. Daten zu Planung, Errichtung und dem Betrieb werden dafür in ein virtuelles Modell eingepflegt und mit Blick auf Kostenoptimierung ausgewertet. Entsprechend der Auswirkungen auf das Kostensenkungspotential ergeben sich unterschiedliche Gewichtungen für die einzelnen Entwicklungsfelder. Das beantragte Forschungsprojekt kann als ein Teil einer Strategie für die Veränderung von Bauprozessen in der Wohnungs- und Bauwirtschaft verstanden werden.